Die Idee, in der JVA Euskirchen ein eigenes Training gegen Gewalt einzuführen ist quasi aus der Not geboren. Nachdem die Mittel immer knapper und die externen Angebote immer dürftiger wurden, bedurfte es der Eigeninitiative, ein Training auf die Beine zu stellen, welches den Anforderungen an eine qualifizierte Maßnahme zur Rückfallprävention ebenso gerecht wird wie den speziellen Anforderungen des offenen Vollzuges.

Das vorliegende Aggressions-Bewältigungs-Training ist das Ergebnis der Arbeit eines Teams von Sozialarbeiterin, Psychologin und Vollzugsbeamten, welche die jeweiligen theoretischen diagnostischen sowie praktischen Erfahrungen mit Gruppenmaßnahmen (soziales Training pp.) einbringen. Diese Maßnahme ist zunächst als ein Projekt zu begreifen. Das bestehende Konzept soll wandelbar bleiben; Erfahrungen sollen einfließen und mögliche Veränderungen im Vollzug über die Zeit hinweg berücksichtigt werden können.

Das Training erhielt dabei aus zweierlei Gründen den Eigennamen des Aggressions-Bewältigungstrainings: zum einen, um dem rechtlich geschützten Namen des Anti-Aggressions-Trainings gerecht zu werden, zum anderen aber auch, um zu verdeutlichen, dass es sich um eine eigene Arbeit handelt, welche sowohl die bestehenden Erkenntnisse berücksichtigt als auch auf die speziellen Bedürfnisse einer offenen Vollzugsanstalt eingeht.

Inzwischen haben sich verschiedene Formen von Anti-Gewalt-Trainings etabliert. Zur einfachen Lesbarkeit sollen im Folgenden diese Trainings unter der Bezeichnung „AGT“ zusammengefasst werden, sofern nicht von einer konkreten Maßnahme die Rede ist.